Die SPD Adelschlag - ein Rückblick auf die ersten 20 Jahre

Die Adelschlager SPD gründete Ihren Ortsverein im Februar 1977. Der nachfolgende Rückblick auf die ersten 20 Jahre zeigt den Werdegang des jungen Ortsvereines auf.

26. Februar 1977

Ein denkwürdiger Tag. Ochsenfeld im Gasthaus Schißler. Der SPD Ortsverein Adelschlag wird gegründet. Gründungsmitglieder waren damals Adolf Hochrein, Franz Schreiber, Max Dengler, Josef Mandlinger, Johann Göbel, Mathias Meier und Hermann Hochrein. Der damalige Kreisvorsitzende Hans Wittmann und Regionalgeschäftsführer Thomas Ferstl Senior standen Pate für den neuen Ortsverein. Erster Vorsitzender der Adelschlager SPD wurde Adolf Hochrein. Als Stellvertreter fungierten Franz Schreiber und Johann Göbel. Kassier wurde Max Dengler und Schriftführer Hermann Hochrein. Als Beisitzer wählte die Versammlung Josef Magerl aus Adelschlag.

In das erste Jahr des Ortsvereines fiel das Volksbegehren "Lernmittel- und Schulwegkostenfreiheit". Heute eine Selbstverständlichkeit, aber damals mußte dies der CSU-Mehrheit im Bayerischen Landtag mittels eines Volksbegehrens abgestritten werden.

Die erste Frau im Ortsverein wurde im September 1977 aufgenommen.

Der Ortsverein hatte zum Ende 1977 insgesamt 14 Mitglieder, und der Kassenstand betrug zum Jahresabschluß DM 371,08. Besonders erfreulich war, daß der SPD - Ortsverein Gaimersheim und der Kreisverband der Adelschlager Kasse mit jeweils DM 50,00 eine zusätzliche Starthilfe gaben.

1978

Zu den Kommunalwahlen 1978 trat der neue Ortsverein mit eigener Kandidatenliste und Alfred Altmann als Bürgermeisterkandidaten an. Nach einem harten Wahlkampf, bei dem sich der politische Gegner zuerst abfinden mußte, mit demokratischen Regeln Kommunalpolitik zu machen, wurden Adolf Hochrein und Xaver Ziller in den Gemeinderat gewählt. Bei der späteren Konstituierung des Gemeinderates wurde Adolf Hochrein dritter Bürgermeister.

Neben der Politik blieb auch das gesellschaftliche Vereinsleben nicht unbeachtet. 1978 fand der Vorläufer unserer heutigen Sommernachtsfeste als erstes Grillfest im Anwesen von Josef Mögn statt. Ebenfalls die inzwischen zur Tradition gewordene Jahresabschlußfeier. Mitglied Josef Magerl verstarb in diesem Jahr.

1978 war ein Wahljahr. Der junge Ortsverein mußte sich bei den Landtags- und Bezirkstagwahlen bewähren. Der Eichstätter Erststimmen-Kandidat Hans Höllrigl und der Zweitstimmen-Kandidat Franz Götz schafften den Sprung in den Landtag.

1979

Mit Informationsversammlungen und großem persönlichen Engagement setzten sich die SPD - Gemeinderäte und der Ortsverein für einen Austritt der Gemeinde aus der Verwaltungsgemeinschaft ein. Die Nachkorrektur der Gebietsreform eröffnete hier Möglichkeiten. Große Unterstützung erhielten wir von unserem Landtagsabgeordneten Hans Höllrigl. Wie wir alle wissen, wurde dem Antrag der Gemeinde nicht stattgegeben. Maßgeblicher Blockierer war die CSU und jeder kann sich seine eigenen Gedanken dazu machen, wenn gerade diese Leute Jahre später einen Austritt forcieren wollten, obwohl nun feste Verträge die Gemeinde bis ins Jahr 2002 binden. Aber dazu später mehr.

Bei der Europawahl erreicht die Adelschlager SPD ein gutes Ergebnis. 30,6 % der Stimmen für die SPD, das hatte es in unserer Gemeinde noch nie gegeben.

1980

Mitglieder des Ortsvereins nehmen an einer Berlin-Fahrt teil. Zurückblickend war es für die Teilnehmer eine sehr geschichtsträchtige Fahrt. Konnten sie doch zumindest für einen Tag auch das Leben im real existierenden Sozialismus der Deutschen Demokratischen Republik studieren. Einheitliche Meinung damals: das is nix für uns.

Am 05.Oktober 1980 ist Bundestagswahl. Für den Bundestagswahlkreis 202 Ingolstadt tritt unser Karl "Charlie" Weinhofer an. Die Adelschlager SPD erreicht ein Ergebnis von 23,6 %. Charlie Weinhofer wird Bundestagsabgeordneter.

Der Ortsverein hat inzwischen 21 Mitglieder.

1981/1982

Hoher Besuch bei der Jahreshauptversammlung im Jahre 1981. MdB Charlie Weinhofer erstattet seinen "Bericht aus Bonn". 1982 wird Alfred Altmann neuer 1. Vorsitzender. Ebenfalls in diesem Jahr stehen die Landtags- und Bezirkstagswahlen an. Ebenfalls 1982 hatten einige Mitglieder des Ortsvereins die Möglichkeit, an einer tollen Informationsfahrt in den Bundestag nach Bonn teilzunehmen.

1983

Mitglieder des Ortsvereins haben 1983 die Möglichkeit zu einer Fahrt in das Europäische Parlament nach Straßburg. Am 1. Mai dieses Jahres wandert der Ortsverein nach Eichstätt zur Maikundgebung und das Sommernachtsfest wird erstmalig mit der ganzen Familie gefeiert.

Bei der Jahreshauptversammlung wird Hermann Hochrein nach vorherigem Rücktritt von Alfred Altmann zum 1. Vorsitzenden gewählt. Er wird dieses Amt bis zum Jahre 1991 inne haben.

Mit den Verbrechen der Nationalsozialisten befaßt sich der Ortsverein bei einer Fahrt zum KZ Dachau.

Regierungswechsel in Bonn. Obwohl sich die Adelschlager Sozialdemokraten für den Bundestagswahlkampf die Hacken abgelaufen hatten, war die sogenannte "geistig, moralische Wende" mit Kohl und der FDP nicht aufzuhalten. Was daraus geworden ist, kann jeder heute sehen.

1984

Dieses Jahr stand wieder ganz im Zeichen der Kommunalwahlen. Mit eigener Liste, allerdings dieses Mal ohne Bürgermeisterkandidat, tritt die Adelschlager SPD an. Erstmalig kandidiert auf der Liste eine Frau. Theresia Hetzer, damals noch kein Parteimitglied, erreicht ein respektables Ergebnis. Die SPD gewinnt ein Gemeinderatsmandat dazu. Gewählt wurden Xaver Ziller, Michael Schiegl und Hermann Hochrein.

Ein Wahlkampf bringt immer kreative Potentiale hervor. So auch im Ortsverein. Erstmalig wird mit großem Erfolg ein Kinderfasching durchgeführt. Zwischenzeitlich ist dieser zu einer festen Einrichtung innerhalb der Gemeinde geworden und wurde heuer zum 14. Mal veranstaltet.

Ebenso fällt in diese Zeit das Erscheinungsdatum der ersten POMA. POMA steht als Abkürzung für Pietenfeld, Ochsenfeld, Möckenlohe und Adelschlag und ist die Ortsvereinszeitung der Adelschlager SPD. Sie wird nach Möglichkeit drei bis viermal im Jahr herausgebracht und hatte zur Wirkung, daß die örtliche CSU mangels eigener Kreativität abkupfern mußte. Auch kann die POMA im Gegensatz zum CSU-Blattl für sich beanspruchen, daß sie ihr Logo nicht zwangsweise ändern mußte.

Nicht nur die Kommunalwahl war in diesem Jahr durchzuführen, auch die Europa - Wahl stand wieder an. Gleichzeitig fand der Volksentscheid zur Aufnahme des Umweltschutzes in die Bayerische Verfassung statt.

Im November nahmen einige Mitglieder an einer Informationsfahrt in den Bayerischen Landtag teil. 1985

Unser ältestes Mitglied Josef Bauernfeind wird 85.

Der Ortsverein unterstützt tatkräftig die IG Metall Kampagne zur geplanten Änderung des § 116 Arbeitsförderungsgesetz (AfG).

1986

Ein Jahr im Zeichen des Landtags- und Bezirkstagswahlkampfes. Der Eichstätter Erststimmen-Kandidat Manfred Schuhmann wird Landtagsabgeordneter.

1987/1988

Unser Mitglied Josef Bauernfeind verstarb in seinem 87. Lebensjahr.

Bei der Bundestagswahl erreicht die Adelschlager SPD eine Gesamtergebnis von 23,9%.

Der Ortsverein ist inzwischen 10 Jahre alt. Bei den Vorstandsneuwahlen anlässlich der Jahreshauptversammlung werden erstmalig zwei Frauen gewählt (Theresia Hetzer und Anita Hochrein).

Seine Mühe hat der Ortsverein mit dem Beitragseinzugsverfahren, daß der Bezirk neu angeordnet hat. Ein Schreiben an den Bezirksvorstand hat aber daran, wie wir heute wissen, nichts geändert.

1990

Unser Mitglied Mathias Meier ist verstorben.

Wieder stehen Kommunalwahlen an. Die SPD Adelschlag hat mit Hermann Hochrein wieder einen Bürgermeisterkandidaten und eine Gemeinderatsliste mit 28 Einzelpersonen. Arbeit und Mühe im Wahlkampf lohnten sich, nach einer Stichwahl wird Hermann Hochrein 1. Bürgermeister und die SPD stellt mit Theresia Hetzer, Johann Göbel und Michael Schiegl drei Gemeinderatsmitglieder. Nach der Wahl besucht der damalige Landesvorsitzende Karl-Heinz Hiersemann Adelschlag.

1991/1992

Franz Eisenschmid wird 1991 zum 1. Vorsitzenden des Ortsvereines gewählt.

Landtags- und Bezirkstagswahl, sowie die Bundestagswahl sorgen 1992 im Ortsverein wieder für viel Aktivität. 1992 wird Rosmarie Meyerle bei der Jahreshauptversammlung zur neuen 1. Vorsitzenden gewählt. 1993

Tod unseres Mitgliedes Michael Dirsch.

In Adelschlag veranstaltet der Ortsverein zum ersten Mal zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen ( ASF ) einen Diskussionsabend. Das Thema war der "grüne Punkt".

Im Oktober 1993 werden die verbliebenen Mitglieder des ehemaligen Ortsvereins Nassenfels in die Adelschlag SPD integriert.

1994

Adolf Hochrein wird Ehrenvorsitzender der Adelschlager SPD und für 25jährige Parteimitgliedschaft geehrt.

Eine Waldbegehung mit Förster Mai im Pietenfelder Gemeindewald lockte nicht nur interessierte Parteimitglieder an.

Erstmalig wird ihm Rahmen des Europa-Wahlkampfes der Einsatz eines Infostandes erprobt. Zusammen mit der Kandidatin Margit Liepold wird in Ochsenfeld am Maibaum Stellung bezogen. Die Wahlkampfveranstaltungen für Landtag und Bezirkstag erhalten dieses Mal eine besondere Note, da sich die "Roten Hummeln" mit ihren Liedern und kabarettistischen Einlagen in die Herzen der Wähler singen. In Ochsenfeld ist ein richtiger Rote Hummeln Fan - Club entstanden. Auch die Wahlergebnisse lassen sich sehen, die SPD legt in Adelschlag über sechs Prozent zu und kommt auf 29 % der Stimmen. Die CSU verliert wiederum an Stimmen.

1995

Damaliger Parteivorsitzender Rudolf Scharping in Eichstätt. Der Ortsverein beteiligt sich an der Radltour mit ihm nach Pfünz.

Bürgerbefragung zum Thema "Vorzeitiger Austritt der Gemeinde aus der Verwaltungsgemeinschaft". CSU und ein Teil der Freien Wähler hatten beantragt, daß ein entsprechender Antrag der Gemeinde Adelschlag gestellt wird. Die SPD und Bürgermeister Hermann Hochrein waren gegen einen vorzeitigen Austritt, da die Gemeinde im Rahmen eines Vertrages bis zum Jahre 2002 an die Verwaltungsgemeinschaft gebunden ist. Aus diesem Grund stellte die SPD im Gemeinderat den Antrag auf eine Bürgerbefragung. Das Ergebnis gab uns recht. Die Mehrheit der Bürger war gegen einen vorzeitigen Austritt.

In diesem Jahr wurde auch noch ein weiteres heißes Thema im Gemeinderat entschieden. Mit Mehrheit der CSU und der Freien Wähler wurde beschlossen, daß in der nächsten Wahlperiode (96 - 2002) der 1. Bürgermeister hauptamtlich ist. Hermann Hochrein gab daraufhin im Herbst bekannt, daß er aus diesem Grund nicht mehr für eine Bürgermeisterkandidatur zur Verfügung steht.

Im Oktober wurde der Volksentscheid "Bürgerbegehren/Bürgerentscheid" durchgeführt und war erfolgreich. Die Adelschlager Sozialdemokraten unterstützten diese Sache für mehr Demokratie in Bayern.

Tod unseres Mitgliedes Habermeier aus Nassenfels.

In Vorbereitung für die Kommunalwahl 1996 stellte der Ortsverein seine Gemeindratsliste auf. Wiederum konnte diese mit 28 Einzelpersonen besetzt werden. Als Bürgermeisterkandidatin wurde Vorsitzende Rosmarie Meyerle nominiert.

Mit großem Erfolg führte der Ortsverein in Pietenfeld erstmalig eine Ausstellung mit dem Thema "Hobby's unserer Bürger" durch. 23 Aussteller zeigten ein breites Spektrum ihres Könnens auf. Weit über 1000 Personen besuchten die Ausstellung.

1996

"Praktisch und nicht bürokratisch" führt der Ortsverein unter Leitung von Vorsitzender und Bürgermeisterkandidatin Rosmarie Meyerle seinen Kommunalwahlkampf.

Kandidaten auf der SPD Liste für den Kreistag sind die Ortsvereinsmitglieder Hermann Hochrein, Rosmarie Meyerle und Theresia Hetzer.

  1. März 1996: die Kommunalwahl ist gelaufen. Mit 26,06 % der Stimmen erreicht die SPD Adelschlag ihr Ergebnis von 1990. Leider konnte unsere Rosmarie bei den Bürgermeisterwahlen keine Stichwahl erzwingen. Sie erreichte aber mit 25 % von insgesamt drei Kandidaten ein tolles Ergebnis, auf das wir stolz sind. Gemeinderatsmandate fielen auf die SPD drei Stück. Hermann Hochrein, Rosmarie Meyerle und Johann Göbel wurden Gemeinderatsmitglieder.

Bei der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates wurde unsere Vorsitzende Rosmarie Meyerle zur dritten Bürgermeisterin gewählt.

Hermann Hochrein erreichte mit 16 890 Stimmen ein Kreistagsmandat. Er ist innerhalb der SPD-Kreistagsfraktion Sprecher des Ausschusses für Umwelt und Natur.

Im Juni beteiligte sich der Ortsverein zahlreich an der Demonstration in Eichstätt. Das damals geplante und heute beschlossene unsoziale Sparpaket der CDU/CSU - u. FDP - Regierung erregte und erregt großen Unmut.

Im Herbst wurde die Ausstellung "Hobbys unserer Bürger" wieder ein großer Erfolg. Wie im Vorjahr bestaunten weit über 1000 Besucher die ausgestellten Exponate.

Das Jahr 1996 schloß mit der traditionellen Jahresabschlußfeier, die turnusgemäß auf den Ortsteil Möckenlohe fiel. In unserer Stammwirtschaft, dem "Hauf-Wirt", verbrachten wir ein paar gemütlicheStunden.

1997

Mai: Schnell reagiert hat der SPD - Ortsverein auf einen Bauantrag von Mannesmann Mobilfunk zwecks Errichtung eines 63 Meter hohen Sendemastes bei Pietenfeld. Noch vor der Abstimmung im Gemeinderat informierte die Orts - SPD die Bürgerinnen und Bürger über die Gefahren von Elektrosmog. Für dieses Landauf - Landab aktuelle Thema konnten wir als Referenten MDL Heinz Mehrlich und den Dipl. - Ing. Jürgen Michell - Auli von Mannesmann Mobilfunk gewinnen.

August: Besuch von MdB Hans Büttner bei Rudi Riedel in Pietenfeld anlässlich seiner 25 - jährigen Parteimitgliedschaft. Rosmarie Meyerle schenkte ihm im Auftrag des Ortsvereins ein Buch über Willy Brand mit einer persönlichen Widmung des SPD - Vorsitzenden Oskar Lafontaine.

Oktober: Eine Veranstaltung mit dem Thema "Gewalt gegen Kinder und Gewalt unter Kinder und Jugendlichen" fand in Ochsenfeld statt! Mit sehr viel Interesse wurde darüber mit dem Vorsitzenden des Arbeitskreises "Bildung, Jugend und Sport" Mdl. Eberhard Irlinger diskutiert.

Dezember: Die Vorstandschaft des Ortsvereins stimmt einer Mitgliedschaft im "AltmuehlNet" zu.