Unser Ortsvereinsmitglied Bernd Bredendiek hat sich Gedanken um seine / unsere SPD gemacht und dazu eine Kolumne zu den aktuellen Entwicklungen geschrieben.
„LINKSRUCK“ und die Rückkehr zum alten Klassenkampf zwischen konservativen und sozialdemokratischen Kräften – das hätte die CDU/CSU nur allzu gerne. Und wer zwischen den Zeilen der aktuellen Berichterstattung liest, der stellt unweigerlich fest, dass es bei den Konservativen eine heillose Angst davor gibt, dass Hartz IV aufgegeben werden könnte. Friedrich Merz zum Beispiel warnte die SPD eindringlich vor der Propagierung der Rücknahme der Hartz-Reformen. Es wäre nämlich das Ende der maßlosen Gewinne und Kapitalabschöpfungen zugunsten der Unternehmen und gleichbedeutend mit dem weiter Vorantreiben des maßlosen unbarmherzigen Kapitalismus. Dabei sind doch die Hartz-IV-Veränderungen angesichts unserer wirtschaftlichen Aufstellung und Stärke reichlich überholt. Schließlich ist die Politik seit der „Knechtung“‘ der Arbeitnehmerschaft durch die Hartz-Reformen doch in keinster Weise „in die Puschen“ gekommen und hat die Schröder-Reform dazu benutzt, die Reichen reicher zu machen und die Armen in den Abgrund und massenhaft in die neue Sozialhilfe zu stürzen. Wenn jetzt unsere SPD-Oberin ein „Bürgergeld“ anstrebt, so ist das neben der Parität in der Krankenversicherung ein wichtiger Schritt in Richtung sozialem Ausgleich in der Bevölkerung. Und nur darum kann es uns gehen. Nicht etwa um einen Linksruck, sondern um bezahlbaren Wohnraum etwa durch die Unterstützung von Industrie-Initiativen, wie etwa die Pläne von BMW in München, Mitarbeiter-Wohnungen zu errichten. Soziale Gerechtigkeit und Solidarität mit den Schwächeren hat nichts mit einem Linksruck zu tun, sondern mit ehrlicher und aufrichtiger Problemanalyse und weisem Handeln. Im Gegensatz zu den Linken, die nur die Probleme benennen und gerne die Kanzlerin mittels Wagenknecht im Bundestag „abwatschn“ (die schaut und hört bei Kritik wie immer gar nicht hin…) positioniert sich unsere Vorsitzende eindeutig und kreiert nicht nur Forderungen, sondern erhöht den Druck über ihre Basis und ihre großartige Wählerschaft. „Die SPD ist tot!“ - skandieren die Gegner und reden gerne vom Ende der Volksparteien… - von wegen. Ein angeschossener Tiger ist doppelt gefährlich. Ich sage: „Wir stellen uns neu auf – Wir akquirieren und mobilisieren die Jugend über unsere ureigenen sozialdemokratischen Stärken. Wie Phönix aus der Asche hob sich Martin Schulz nach seiner Kandidatur auf knapp 30 Prozent empor, ehe er vom SPD-Präsidium unsanft zum Fallen gebracht wurde. Die Sehnsucht nach einer verlässlichen und bürgernahen Sozialdemokratie ist größer denn je. Anders ist das gute Abschneiden der Grünen bei den letzten Landtagswahlen in Bayern und Hessen nicht zu erklären. Es war der sozialdemokratische Charakter, der die Grünen aufsteigen ließ...“ „WIR sind die Partei des gesellschaftlichen Ausgleichs und der Erhaltung des sozialen Friedens. Leider haben die Arbeitnehmer und Gewerkschafter vergessen, dass sie Sozialdemokraten sind. Viele Bürger, die in der Großindustrie beschäftigt sind, halten sich via Verdienst und dreifacher finanzieller Absicherung für etwas Besseres – wahrscheinlich meinen sogar viele sie wären selbst Unternehmer, weil sie nicht wissen welche Aktien sie als nächsten erwerben sollen, oder welches Haus oder was auch immer...“ NEIN – die SPD ist nicht tot! Und sie ist auch nicht angeschlagen. Sie nimmt im Augenblick Anlauf für den Aufstieg in alte Sphären, denn sie wird dringender gebraucht denn je… Mit unserer 155-jährigen Geschichte, mit unserem Kampf gegen den Nationalsozialismus, der vielen Mitgliedern das Leben kostete, mit dem immerwährenden Willen zur Solidarität mit Schwächeren, sind wir das soziale Gewissen und Rückgrat Deutschlands. Heute müssen wir genau wie damals kämpfen wie nie. Es gibt im Gegensatz zu den letzten Jahrzehnten des immer höher werdenden Wohlstands Vieler leider die Notwendigkeit, das Land und seine Bürger auf den Boden der Realität zurück zu holen. Denn die „neuen Rechten“ stehen im blauen Gewand bereits vor „jeder Haustür“ und schwingen den Baseball-Schläger hinter dem Rücken, der höchstwahrscheinlich von Geert Wilders & Steve Bannon „spendiert“ wurde.