Noch vor der „Sommerpause“ war es der SPD Adelschlag ein Anliegen, eine wichtige Personalie für die bayerischen Kommunalwahlen im März nächsten Jahren zu bestimmen.
Bernd Bredendiek, der seit Anfang März diesen Jahres als 1. Vorsitzender im Amt ist, kandidiert als Bürgermeister für die Gemeinde Adelschlag und wurde einstimmig auf der SPD-Mitgliederversammlung, die im Gasthof Krone in Ochsenfeld veranstaltet wurde, gewählt.
Bernd Bredendiek, geboren in Essen, aufgewachsen in Neuburg und seit 15 Jahren wohnhaft in Ochsenfeld, ist Vater von vier Kindern und beruflich im Kfz-Gewerbe als Außendienstmitarbeiter für einen Kfz-Teile-Großhandel tätig.
„Die Entwicklung unserer vier Gemeinden Adelschlag, Pietenfeld, Ochsenfeld und Möckenlohe stagniert und ist zum Teil rückständig. Ich komme aus der Freien Wirtschaft und bin beinahe täglich einem harten Verdrängungswettbewerb ausgesetzt... Auch unsere Gemeinden befinden sich in einer Art Wettbewerb. Auch hier gilt es, sich durchzusetzen und entsprechende Forderungen und Konzepte für die Gegenwart und Zukunft zu entwickeln, sonst wird man schneller abgehängt als man schauen kann... Die Auseinandersetzung mit Eichstätt und München muss konstruktiv gesucht werden – hier ist Durchsetzungsvermögen und Hartnäckigkeit angesagt!“ betont Bredendiek in seiner Kandidaten-Ansprache.
Wichtig war ihm der Hinweis auf die aktuelle Situation in den Gemeinden. Vor allem die fehlende Nahverkehrsanbindung Ochsenfelds an Eichstätt (Forderung nach einer Pendelbusanbindung), der „unfertige“ Radweg, die unbefriedigende Verkehrssituation in Möckenlohe und Adelschlag (die Verlagerung des Schwerlastverkehrs durch die Bundesstraßenmaut auf die Staatsstraßen und die hohe Belastung durch die Sand- und Kieskipper der nahen Sand- und Kiesgruben erzeugt Lärm, Bürgergefährdung durch Geschwindigkeitsübertretungen und eine nachhaltige Schädigung des Kanalsystems...), das sind aktuelle Missstände, die dringend beseitigt werden müssen. Aber auch ein italienisches oder griechisches Restaurant in einem der Ortsteile wäre dringend zu akquirieren – mittlerweile gibt es eh' nur noch drei Gaststätten für vier Gemeinden, von denen nur ein einziges als ausgewiesenes Restaurant betrieben wird. Hier wird laut Bredendiek „kommunal geschlafen“ - hier muss mit Mut und Vision vorausgedacht werden. Ein kommunalpolitisches Konzept fußt seiner Meinung nach nicht nur auf Klärwerk und Kanal, Baugebiete und der Stärkung des Vereinslebens...
Nein, es geht Bernd Bredendiek auch um die „harten“ Themen wie Emissionsfreiheit in der Energiepolitik und vordergründig der Umwelt- und Klimaschutz. Erst kürzlich wurde die Umsetzung des Nahwärmenetzes beschlossen, für das sich der dritte Bürgermeister Werner Schmelz federführend seit Jahren eingesetzt hatte. Dieses grandiose Projekt muss eine Pilotwirkung für zukünftige Baugebiete haben. Hier denkt der Vorsitzende an die Umsetzung eines „kalten Nahwärmenetzes“, das sich aus Tiefenwärme speist... „Wir haben in unserer SPD ein starkes Team und tolle, fleißige Menschen und ich bin besonders stolz, hier mit dem Werner an meiner Seite unseren Ortsverband vorstehen zu dürfen...!“ unterstreicht Bredendiek die Bedeutung der Zusammenarbeit.
In Sachen Umwelt- und Klimaschutz präferiert der Kandidat einen hohen Laubwaldanteil in den Gemeindewäldern, das Anlegen von Feld- und Wiesenhaine zwischen den Ackerflächen als Rückzugsräume für die bedrohten Tierarten und Anreize für Fahrgemeinschaften sowie die Installation einer „Stromtankstelle“ am Adelschlager Bahnhof... Natürlich hat der neu gewählte Bürgermeisterkandidat noch einige weitere Visionen für die Gemeindeteile auf der Agenda, doch ist der Wahlkampf noch gar nicht im Rollen – „Für mich war es ganz besonders wichtig die Legitimation als Kandidat noch vor der Sommerpause zu bekommen, damit ich mich während der politischen Ruhephase entsprechend auf den Wahlkampf vorbereiten kann.“ Hierbei ist Bredendiek unter anderem die Besetzung und Pflege des digitalen Auftritts via Facebook sehr wichtig. Auch die Vorbereitung des Print-Mediums POMA, der SPD-Ortsverbandszeitung, muss vorangetrieben werden.
In dem Referat des Kandidaten zum „Zustand der SPD“ ging der Ortsverbandsvorsitzende vor allem auf Umbrüche und Strömungen in unserer Gesellschaft ein. Er sieht das Problem der schlechten Umfragewerte für seine stolze und verdiente SPD eher im schnelllebigen Digitalgeschäft, dass keine fundamentalen Werte mehr schätzt und bei emotionalen Informationen, mit Hetze und sogenannten Shitstorms sofort abstraft... - da erwischt es halt auch gerne die SPD, die ja Regierungsverantwortung mitträgt.
Für Bredendiek ist das nur eine Momentaufnahmen. Weitaus beunruhigender ist für ihn da der verbale und körperliche Angriff auf Kommunalpolitiker. 40% von 1000 befragten Bürgermeistern geben an, Opfer von Bedrohungen zu sein. Sogar 8% werden tätlich angegriffen. Diese Entwicklung muss einem als Demokraten große Sorge bereiten. Es ist die Aufgabe der Zivilgesellschaft, eines jeden Einzelnen, gegen Hass und Hetze aufzustehen und für die Werte unserer Gesellschaft einzutreten! Nach dem „Fall Lübcke“ ist unsere gesellschaftspolitische Welt eine andere geworden...